Peter Young ist als Organist, Cembalist, Chorleiter und Musikwissenschaftler in der australischen Hauptstadt Canberra tätig. Sein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Beschäftigung mit Barockmusik.
Als musikalischer Leiter und Dirigent der Australian National University Choral Society und des Oriana Chorale hat er beide Chöre zur Auszeichnung durch den Canberra Critics Circle geführt. 2018 war er Gastdirigent der Canberra Choral Society. Zur Zeit ist er Dirigent des Ensembles Coro, dessen Aufführung von Händels Dixit Dominus und Werken Charpentiers im November 2019 als „ein musikalischer Höhepunkt des Jahres“ gepriesen wurde.
Als Solist wie als Continuo-Spieler an Orgel und Cembalo hat er mit vielen der führenden Musiker Australiens musiziert.
2016 war er Mitbegründer von Ad Hoc Baroque, einem Ensemble, das sich der Wiederbelebung der Kammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts widmet. Ad Hoc Baroque hat Werke von mehr als 30 Komponisten aufgeführt, darunter Telemann, Händel, Charpentier und Vivaldi. Von 2016 bis 2019 wurde jährlich ein Konzert mit einem Stabat Mater veranstaltet, bei dem G. P. Pergolesi, Alessandro Scarlatti, Giovanni Brunetti und Johann Baptist Vanhal zur Aufführung gekommen sind (die letzten beiden als australische Premieren).
Für sein Musizieren hat Peter Young oft eigene Noten-Ausgaben vorbereitet und im Jahr 2016 schließlich den Verlag Canberra Baroque gegründet, um diese Partituren auch für einen breiteren Interessentenkreis verfügbar zu machen.
Er hat zahlreiche Komponisten aus Originalquellen herausgegeben, darunter über 150 Werke von Marc-Antoine Charpentier und bisher fast 400 Kantaten von Telemann – in den Jahren 2019 und 2020 vollendete er neue Ausgaben der Kantaten-Zyklen Engels-Jahrgang, Musicalisches Lob Gottes und Geistliches Singen und Spielen. Seine Ausgaben sind in vielen europäischen Ländern, in den USA, Südafrika und Australien verbreitet als solide, seriöse Grundlage für authentisches Musizieren.
ZITAT
Es ist eine große Ehre eingeladen worden zu sein, an diesem spannenden Telemann Projekt teilzunehmen. Während viele von Telemanns Instrumentalwerken in den letzten 30 Jahren einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht haben, muss ein Großteil seiner Vokalmusik erst noch entdeckt werden. Jedes Mal, wenn ich eine neue Ausgabe vorbereite, bin ich erstaunt über die Qualität, Vielfalt und Ausdruckskraft dieser Werke. Telemann hatte auch ein wunderbares Gespür für das Praktische, und diese Kantaten eignen sich für Aufführungen in Kirchen und Schulen ebenso wie im Konzertsaal. Ich freue mich sehr darauf, diese Werke wiedererklingen zu hören, viele zum ersten Mal seit 250 Jahren.
Foto: Peter Hislop